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ZIMMER frei? = Stadt >> Raum >> Kunst (Talk und Diskussion)
16. Februar 2023 @ 19:00 - 21:00
Donnerstag, 16. Februar 2023, 19 Uhr
ZIMMER frei?
Stadt >> Raum >> Kunst
Talk und Diskussion in der Lobby mit
Dr. Martin Schwegmann
Architekt und Stadtforscher, Atelierbeauftragter des BBK
Matthias Mayer
Künstler Kurator, Projektraumbetreiber
Stefano Gualdi
Kunsthistoriker und -vermittler, Projektraum-Manager bei Axel Obiger
Axel Obiger als Hotellobby? Als Künstlerische Inszenierung, touristisches Entrée oder urbanistische Vorahnung?
Der rote Teppich ist beides: Eine einladende Geste an den Stadtraum, die Straße und seine Bewohner*innen und zugleich eine düstere Dystopie der Verdrängung künstlerischer Produktionsräume und Experimentierfelder in unserer Stadt. Die Lobby wird einerseits zum Versprechen eines transitorischen Ortes und zur glamourösen Projektionsfläche und andererseits zur Vorahnung einer städtebaulichen Metamorphose, die die Frage nach der Rolle, Existenzberechtigung und Dringlichkeit künstlerischer Produktions- und Präsentationsräume im unmittelbaren urbanen Umfeld stellt.
Die Veranstaltung unternimmt den Versuch einer kurzen Bestandsaufnahme zur Situation künstlerischer Produktions- und Projekträume in Berlin und versucht von hier aus Ideen und Utopien für eine nahe und ferne Zukunft zum Verhältnis von Stadtraumentwicklung und künstlerischem Freiraum, zu Tourismus und Kunst, urbanistischer Gestaltung und ökonomischer Realität zu entwickeln.
Denken Sie mit!
Dr. Martin Schwegmann ist Architekt und Stadtforscher, Experte für Stadtentwicklung, Aktivist, Autor und Moderator von kooperativen urbanen Prozessen. Seit April 2017 arbeitet er als Atelierbeauftragter für Berlin im Kulturwerk des bbk berlin. Als Planer und Experte begleitete er verschiedene städtebauliche Projekte im In- und Ausland. In zahlreichen Publikationen, Lehraufträgen, Förderprogrammen und Kulturinitiativen beschäftigt er sich mit den Themen Stadtentwicklung und Gestaltung, Bürgerbeteiligung, Transsektorale Zusammenarbeit (Politik, Kultur, Wirtschaft, Zivilgesellschaft), Kulturförderung und Urban Commons, sowie mit dem Zustand, Potential und Entwicklung künstlerischer Produktionsräume in Berlin.
Matthias Mayer arbeitet als Künstler, Kurator und Ausstellungsmacher seit Anfang der 1990er Jahre. 2003 eröffnete er den Projektraum Spor Klübü als Mitglied des Projektraumverbundes Kolonie Wedding. Er engagierte sich kulturpolitisch u.a. im Netzwerk freier Berliner Projekträume und -initiativen und im Sprecher*innenkreis der Koalition der Freien Szene Berlin, setzt sich für die (infra)strukturellen Belange der Räume und Initiativen ein und beschäftigt sich mit Themen wie Gentrifizierung und räumliche Veränderungsprozesse in Berlin. Zudem co-koordinierte er das Veranstaltungsformat „One Night Stand“ in Kooperation mit den KW Institute for Contemporary Art um die Arbeit von Projekträumen und -initiativen im städtischen Kontext sichtbarer zu machen.
Stefano Gualdi ist promovierter Kunst- und Architekturhistoriker. 1993 begann sein Werdegang als Ausstellungskurator, Kunstkritiker und künstlerischer Berater für öffentliche und private Kulturinstitutionen in Norditalien. 1998 kam er erstmalig mit Berlins Kunstszene in Berührung und spürte die Dynamik der Stadt. Zwei Jahre später eröffnete er selbst einen Pop-up-Ausstellungsraum in Berlin Mitte. Seitdem lebt und arbeitet er in der deutschen Kulturmetropole und ist als Galeriemanager, Korrespondent von Kunstzeitschriften und Mitbegründer der Agentur GoArt! tätig. Ab 2010 bietet er Incoming Services für Kulturreisende und ist seit 2020 auch für die Kommunikation und Kunstvermittlung von Axel Obiger zuständig.
ZIMMER frei!
Ausstellung 21.1.-18.2.2023
Ein Hotelzimmer ist ein Durchgangsort, ein „Nicht-Ort“ (non-lieu, nach Marc Augé), der jedoch bewohnt und damit personalisiert wird von dem, der ihn betritt. Kurz gesagt, eine Grauzone, die genau wie die zeitgenössische Kunst auf halbem Weg zwischen öffentlichem und privatem Raum angesiedelt ist. Tatsächlich sind Hotelzimmer jedoch oft nur mit Reproduktionen berühmter Werke oder mit dekorativen Bildern ausgestattet.
Mit dem Projekt ZIMMER frei möchte Axel Obiger die Ergebnisse der Verbindung zwischen einem bewohnbaren, aber unpersönlichen Raum und zeitgenössischer künstlerischer Forschung zeigen. Der Ausstellungsraum verwandelt sich dann in eine Hotellobby, in der jeder Künstler das Konzept eines Hotelzimmers auf seine eigene Weise neu ausarbeitet. Daher der Name ZIMMER frei: Zimmer als öffentlicher/privater Raum, frei wie die Kunst. (SG)
Axel Obiger – Raum für zeitgenössische Kunst Brunnenstraße 29, 10119 Berlin
Do-Fr 15-19 Uhr Sa 14-19 Uhr